Nimm Platz in deiner Filterbubble
Wie es ist, in seiner eigenen Filterblase zu leben, konnte man schon lange vor Google & Co. erproben: Wer in Eero Aarnios berühmtem „Ball Chair“ Platz nimmt, verschwindet in einer kuscheligen, mit rotem Samt gepolsterten Halbkugel und nimmt die Geräusche der Außenwelt nur gedämpft wahr.

Sessel trifft Telefonzelle
Aus diesem Grund kam dem finnischen Architekten wohl auch die Idee, eine Version mit einem roten Wählscheibentelefon auszustatten – der „Ball Chair“ ist perfekt zum ungestörten Telefonieren geeignet. Die Idee zur der aus Acryl gefertigten Sitzhalbkugel kam Aarnio schon im Jahr 1963, als er zu Beginn seiner Karriere als freischaffender Designer nach der perfekten Sesselform suchte. Dann musste eigentlich nur noch Maß genommen werden: Neben dem Volumen der Kugel war vor allem die Sitzhöhe wichtig, garantiert wird sie durch einen Standfuß. Nicht ganz unwichtig für den Erfolg des „Ball Chair“ war natürlich auch, dass er problemlos durch einen Türrahmen passte.
Vom Ball zur Bubble
Noch stärker an eine Blase als an eine Kugel erinnert Aarnios „Bubble Chair“-Variante aus Plexiglas, die sich nach Hollywoodschaukel-Art aufhängen lässt – der Filtereffekt ist hier aber rein akustisch. Sehr beliebt sind die Sesselsphären made in Finnland mittlerweile bei Film-Regisseuren, die auf der Leinwand ein 60er-Jahre-Gefühl erzeugen wollen – der Retro-Effekt stellt sich schon auf den ersten Blick ein.