Buchtipp
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[Buchtipp] Globale Reibungspunkte
In „Friktionen“ untersucht Anna Lowenhaupt Tsing die sozialen, politischen und ökologischen Verwerfungen auf Borneo als Spiegel globaler Verflechtungen. Ihr Buch verbindet Ethnografie, Reportage und Theorie zu einem vielstimmigen Porträt eines Ortes, an dem Weltmärkte, Machtinteressen und Widerstand aufeinanderprallen.
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[Buchtipp] Über Beeren, Beziehungen und das gute Leben
Robin Wall Kimmerer plädiert in „The Serviceberry“ für eine radikale Neuorientierung unserer Werte: weg von Konkurrenz, hin zu Gegenseitigkeit. Am Beispiel der früchtetragenden Felsenbirne und ihrer Bedeutung für Mensch & Tier zeigt sie, was passiert, wenn wir nicht mehr horten, sondern teilen – mit der Natur und miteinander.
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[Buchtipp] Alles im Fluss
Robert Macfarlanes neues Buch ist ein poetisch-politischer Aufruf, Flüsse als lebendige Wesen mit Rechten zu begreifen. In Reportagen, Reflexionen und persönlichen Erinnerungen zeigt er, wie eng unser Schicksal mit dem der Wasserläufe verbunden ist – ökologisch, rechtlich und spirituell.
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[Buchtipp] Jenseits der Ohnmacht
In „Futurability“ analysiert der italienische Philosoph Franco „Bifo“ Berardi die globale Krise als Ausdruck kollektiver Ohnmacht – aber auch als Schwingung, aus der Neues entstehen kann. Seine Hoffnung: Aus dem Chaos der Gegenwart lässt sich ein Möglichkeitsraum formen, wenn wir wieder gemeinsam Bedeutung schaffen.
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[Buchtipp] Prophet der Paranoia
Mit literarischer Raffinesse zeichnet Emmanuel Carrère in „Ich lebe und ihr seid tot“ das Leben des visionären Sci-Fi-Autors Philip K. Dick nach. Der Roman ist Biografie, Zeitdiagnose und medienphilosophisches Gedankenexperiment zugleich – fesselnd, klarsichtig und zutiefst verstörend.
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[Buchtipp] Geister des Atlantiks
„Ein Großteil der traditionellen afrikanischen Geschichten sind in gewisser Weise Fantasy, seien es unsere Volksmärchen oder unsere Kreaturen“, so Ivana Akotowaa Ofori. Ihre Novelle „Jahr der Rückkehr“ ist in einem ähnlichen Schwebezustand angesiedelt. (Bild: Coverdetail/InterKontinental) Als die ghanaische Regierung 2019 das „Year of Return“ ausrief, sollte es ein Fest der Versöhnung werden – eine symbolische…
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[Buchtipp] Singulärer Strippenzieher
In „The Optimist“ zeichnet Journalistin Keach Hagey das vielschichtige Porträt von Sam Altman – Architekt der Künstlichen Intelligenz und Strippenzieher im Silicon Valley. Die Biografie bietet tiefe Einblicke in eine Branche im Umbruch und zeigt, wie schnell ein Mensch zum Mythos werden kann.
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[Buchtipp] Wider die fossile Logik
In „Was wäre, wenn wir mutig sind?“ analysiert Luisa Neubauer die politischen und psychologischen Blockaden im Klimaschutz. Mit analytischer Schärfe und persönlichem Engagement ruft sie dazu auf, sich den Krisen zu stellen – und die Demokratie als ökologisches Projekt neu zu denken.
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[Buchtipp] Alltag als Archiv der Arbeit
Heike Geißler seziert in „Arbeiten“ den Alltag der Erwerbsarbeit – poetisch, politisch und unerschrocken. In Gesprächen, Szenen und Reflexionen entsteht ein vielstimmiges Bild moderner Arbeitsverhältnisse. Ihr Buch ist ein radikaler Blick auf Lohn, Leistung und Lebenswert – fern von Management-Prosa.
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[Buchtipp] Unerhörte Aufmerksamkeit
In „Zuhören“ untersucht Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen, warum echtes Zuhören so schwerfällt – und gerade deshalb heute so wichtig ist. Sein Buch ist ein engagiertes Plädoyer für dialogische Offenheit, Selbstreflexion und empathische Aufmerksamkeit in Zeiten von Empörung, Echokammern und gesellschaftlicher Spaltung.