Klimawandel
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Koralle mit Plan B: Wie Oculina patagonica dem Klimawandel trotzt
Die Mittelmeer-Koralle Oculina patagonica überlebt selbst in extremer Hitze, weil sie zwischen Algen-Symbiose und Eigenversorgung wechseln kann. Eine Studie des CRG Barcelona zeigt, dass dieser doppelte Ernährungsmodus genetisch tief verankert ist – und ein Modell dafür bietet, wie Meeresarten sich dem Klimawandel anpassen.
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Letzte Kälte: Gletscher weltweit im aussichtslosen Wettlauf gegen die Erwärmung
Eine internationale Studie zeigt: Gletscher kühlen ihre Umgebung aktiv, doch dieser Selbstschutz erreicht bald seinen Höhepunkt. Ab den 2030er-Jahren verlieren sie die Fähigkeit zur Selbstkühlung – und schmelzen schneller. Forschende warnen: Der Rückzug ist nicht mehr aufzuhalten, aber gutes Wassermanagement kann Zeit gewinnen.
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Gerechtigkeit kostet Fläche: warum Umverteilung kurzfristig mehr Land beansprucht
Soziale Gerechtigkeit kann Umweltkosten verursachen: Eine neue Studie des ZEW Mannheim zeigt, dass Einkommensumverteilung kurzfristig den Flächenverbrauch erhöht – vor allem durch mehr Fleischkonsum. Erst ab einem bestimmten Wohlstandsniveau sinkt der Flächenbedarf wieder. Langfristig braucht Gerechtigkeit also ökologische Ausgleichsstrategien.
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Erde gerät außer Atem: CO₂-Schwankungen zwischen Sommer und Winter verdoppeln sich
Eine internationale Metastudie zeigt: Die CO₂-Schwankungen zwischen Sommer und Winter haben in den nördlichen Breiten seit den 1960er-Jahren um rund 50 Prozent zugenommen. Forschende warnen, dass die „Atmung der Erde“ durch die Erwärmung extremer wird – mit gefährlichen Rückkopplungseffekten fürs Klima.
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Muscheln als Klima-Archiv: Schalen aus dem Atlantik warnen vor möglichem Kipppunkt
Forschende der University of Exeter haben in Muschelschalen Hinweise auf eine zunehmende Instabilität der Atlantikströmungen entdeckt. Die Wachstumsringe jahrhundertealter Schalen zeigen: Das System verliert an Stabilität – ein mögliches Vorzeichen für den Zusammenbruch wichtiger Meeresströmungen mit gravierenden Folgen fürs Weltklima.
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Natürliche Erholung tropischer Wälder braucht Jahrzehnte
Die Senckenberg-Studie zeigt: In tropischen Wäldern erholt sich die Samenausbreitung durch Tiere langsam. Erst nach rund zwei Jahrzehnten nähert sich die Vielfalt den Naturwäldern. Vernetzte Landschaften, alte Bäume, reduzierte Jagd und langfristige Planung beschleunigen Regeneration, sichern genetischen Austausch, stabilisieren Ökosystemleistungen und stärken Klima- sowie Artenschutz.
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Forschende warnen vor einer neuen Ära extremer Dürre
Eine Studie des IBS Center for Climate Physics warnt: Mehrjährige Day-Zero-Dürren nehmen stark zu. Bereits innerhalb von 15 Jahren könnten 35 Prozent der gefährdeten Regionen erstmals betroffen sein. Bis 2100 drohen 750 Millionen Menschen Wasserknappheit – trotz 1,5-Grad-Pfad, besonders in Städten. Der Mittelmeerraum gilt als besonderer Hotspot.
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Nordhalbkugel der Erde wird messbar dunkler – und absorbiert mehr Sonnenenergie
Eine neue Studie zeigt: Die Erde wird dunkler, besonders die Nordhalbkugel reflektiert weniger Sonnenlicht. Pro Quadratmeter steigt die Energieaufnahme dort um 0,34 Watt. Das wirkt klein, bedeutet aber enorme Energiemengen. Die Folge sind potenzielle Verschiebungen in globalen Wetter- und Ozeanmustern.
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Gute Nachrichten aus dem Regenwald: Amazoniens Bäume werden immer größer
Eine internationale Studie zeigt: Amazoniens Bäume werden seit Jahrzehnten kontinuierlich größer, vor allem dank steigender CO₂-Konzentrationen. Die Giganten des Waldes speichern enorme Mengen Kohlenstoff – doch ihr Überleben ist durch Abholzung und Fragmentierung bedroht. Der „fett werdende Regenwald“ ist Chance und Warnsignal zugleich.

