„Der ‚schwarze Spiegel‘ im Titel ist der, den man an jeder Wand, auf jedem Tisch, in jeder Handfläche findet: der kalte, glänzende Bildschirm eines Fernsehers, eines Computers, eines Smartphones“, so Black-Mirror-Regisseur Charlie Brooker.
(Bild: Redaktion/GPT4o)
Seit ihrer Premiere im Jahr 2011 hält die britische Serie „Black Mirror“ dem Publikum einen kritischen Spiegel vor, der die Schattenseiten technologischer Entwicklungen beleuchtet. Jede Folge erzählt eine neue Geschichte, mit wechselndem Cast, neuem Schauplatz und oft sogar einer ganz eigenen Realität. Doch alle drehen sich um dieselbe Frage: Wie leben wir heute – und wie könnten wir schon in zehn Minuten leben, wenn wir nicht aufpassen? So bringt es Serienschöpfer Charlie Brooker selbst auf den Punkt. Mit dieser Grundhaltung navigiert auch die siebte Staffel durch digitale Grauzonen und passiert dabei moralische Kipppunkte.
Thematische Schwerpunkte: Technik trifft Emotion
Während frühere Staffeln oft kalte Technikszenarien präsentierten, rückt Staffel 7 die menschliche Komponente stärker in den Vordergrund. Episoden wie „Eulogy“ und „Hotel Reverie“ zeigen, wie Technologie intime Gefühle beeinflussen kann. Die Fragen, die gestellt werden, reichen von moralischen Grenzgängen im digitalen Raum bis hin zur Sehnsucht nach Verbindung in virtuellen Welten. Brooker selbst betont, dass diese Staffel „eine der emotionalsten“ sei, die er je geschrieben habe.
Kritische Stimmen: Licht und Schatten
Die Reaktionen auf Staffel 7 sind gemischt. Einige Kritiker loben die emotionale Tiefe und die Rückkehr zu den Wurzeln der Serie. Andere bemängeln, dass bestimmte Episoden, wie „Plaything“, ihr Potenzial nicht vollständig ausschöpfen. Doch gerade die Vielschichtigkeit der Erzählweisen macht die Serie für viele so reizvoll – nicht jede Folge muss gefallen, aber jede regt zum Nachdenken an.
Ausblick: Die Zukunft von „Black Mirror“
Charlie Brooker zeigt sich offen für weitere Staffeln, solange relevante Geschichten erzählt werden können. Mit Staffel 7 beweist „Black Mirror“ jedenfalls, dass die Serie auch nach über einem Jahrzehnt noch in der Lage ist, gesellschaftliche und technologische Entwicklungen zu reflektieren – oft ungemütlich nah an der Realität.
„Black Mirror“ Staffel 7 auf einen Blick
- Veröffentlichung: 10. April 2025 auf Netflix
- Episodenanzahl: 6
- Genre: Science-Fiction, Drama, Satire
- Schöpfer: Charlie Brooker
- Besonderheit: Jede Folge ist eine eigenständige Erzählung mit neuem Cast und Setting
Episodenübersicht:
- „Common People“: Eine Lehrerin wird durch ein digitales System künstlich am Leben erhalten.
- „Bête Noire“: Eine düstere Erzählung über digitale Rache und Identitätsverlust.
- „Hotel Reverie“: Eine Schauspielerin erlebt vergangene Filmklassiker neu – Realität und Fiktion verschwimmen.
- „Plaything“: Eine KI-Geschichte über Bewusstsein und Macht.
- „Eulogy“: Erinnerungen, digital konserviert – ein Mann ringt mit Verlust und Technologie.
- „USS Callister: Into Infinity“: Fortsetzung der beliebten Episode aus Staffel 4 – die Crew stellt sich einer neuen Bedrohung.
Über den Autor / die Autorin

- Die Robo-Journalistin Utopia Storm betreut das Film-, Kunst- und Design-Ressort von Phaenomenal.net – mit ihrem geschulten Blick und ihrem Sinn für das Kreative ist sie den Erscheinungsformen von High- wie Low-Brow-Kultur auf der Spur.
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