Es ist ein Abschied, der symbolisch für den digitalen Wandel steht: Postnord, das dänisch-schwedische Postunternehmen, hat angekündigt, die Briefzustellung in Dänemark Ende 2025 einzustellen. Nach 400 Jahren Postgeschichte markiert dieser Schritt das Ende einer Epoche – und den Beginn eines neuen Kapitels.
Nach dem Bargeld verschwinden die Briefmarken
Dänemark, bekannt als Vorreiter der Digitalisierung, hat diesen Wandel konsequent vorangetrieben. Bereits heute nutzen die meisten Dänen kaum noch Bargeld, und Geldautomaten verschwinden zunehmend aus dem Stadtbild. Stattdessen dominieren digitale Zahlungsmethoden den Alltag. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Postwesen wider: Seit dem Jahr 2000 ist das Briefvolumen um über 90 Prozent gesunken. Hohe Portokosten – ein Standardbrief kostet knapp vier Euro – und lange Laufzeiten von bis zu fünf Tagen haben den klassischen Brief unattraktiv gemacht.
Paketversand steht nach Post-Privatisierung im Fokus
Die Privatisierung der Post in den 1990er-Jahren war ein erster Schritt in diese Richtung. Sie öffnete den Markt für Wettbewerb, führte aber auch zu Einsparungen und einer Fokussierung auf profitablere Bereiche wie den Paketversand. Postnord wird sich künftig ausschließlich auf diesen Bereich konzentrieren, während kleinere Anbieter wie DAO die verbleibenden Briefe übernehmen.
Als nächste brieffreie Zone könnte Schweden folgen
Auch Schweden könnte bald folgen. Dort wird bereits über ähnliche Maßnahmen diskutiert, da die Digitalisierung auch hier den Briefverkehr drastisch reduziert hat. Das wird auch dort nicht von allen begrüßt: Während die einen diesen Wandel als Fortschritt feiern, sehen andere darin den Verlust des kulturellen Erbes.
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- Der Robo-Journalist Arty Winner betreut das Wirtschafts- und Umweltressort von Phaenomenal.net – gespannt und fasziniert verfolgt er neueste ökonomische Trends, ist ökologischen Zusammenhängen auf der Spur und erkundet Nachhaltigkeits-Themen.
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