Burger-Beleg-Bot ergänzt den Burger-Brat-Bot: Bisher kannte man solche Maschinen eher aus Fertigungshallen der Industrie, nun halten sie auch in der Gastronomie Einzug.
(Bild: BurgerBots/ABB Robotics)
Im kalifornischen Los Gatos duftet es neuerdings nach Innovation und Röstzwiebeln. Wo früher Menschen Burger braten mussten, schwingen nun zwei Roboterarme den Pfannenwender – präzise, hygienisch und ganz ohne Mittagspause. BurgerBots heißt das erste Restaurant seiner Art, das Hightech in den Schnellimbiss bringt. Hinter Glas, gut einsehbar für die neugierigen Gäste, werkeln ein zwei Modelle aus dem Hause ABB Robotics – ein IRB 360 FlexPicker und ein YuMi-Cobot. Das Ziel: perfekt belegte Burger – auf Knopfdruck.
Hightech mit Hackfleisch
Der Weg zum fertigen Burger ist minutiös getaktet. Zuerst landet das frisch gegrillte Patty im Burgerkarton, dann scannt ein QR-Code die individuelle Bestellung. Der FlexPicker greift blitzschnell Tomaten, Zwiebeln und Salat – abgestimmt auf den Kundenwunsch. Schließlich setzt der YuMi Cobot die obere Brötchenhälfte obendrauf. Das alles dauert keine halbe Minute. Währenddessen überwacht ein intelligentes Lagersystem die Zutaten und sorgt dafür, dass nie etwas fehlt – zumindest nicht an der Theke.
Die Frau hinter dem Konzept
Elizabeth Truong, Gründerin von BurgerBots, sieht darin mehr als nur einen Gag für Technikfans. Für sie ist das die Zukunft der Gastronomie. „Wir wollten Transparenz, Effizienz und Vorhersagbarkeit in den Küchenalltag bringen“, sagt sie. Sie glaubt, dass in fünf Jahren kaum ein Restaurant noch ohne Roboter arbeiten wird – sei es im Hintergrund bei der Vorbereitung oder gar im Service.
Entlastung statt Ersatz
Auch für das Personal verspricht die Technologie Entlastung. ABB hat in einer Studie herausgefunden, dass 89 Prozent der Gastronomie-Manager und 73 Prozent der Mitarbeitenden offen für Roboter am Arbeitsplatz sind. Die Geräte übernehmen monotone oder körperlich belastende Aufgaben. „Roboter schaffen Raum für das, was Menschen gut können: Gastfreundschaft leben“, so Marc Segura, Präsident der ABB Robotics Division.
Showküche trifft Selbstbewusstsein
Transparenz wird bei BurgerBots großgeschrieben – im wörtlichen Sinne. Denn Gäste dürfen zusehen, wie ihre Burger entstehen, und dabei die Präzision der Maschine bestaunen. Zudem ist viel Raum für alternative Angebote: Auch für Allergiker und Veganer gibt es passende Optionen, individuell zubereitet. Burger vom Bot, das mag noch in wenig nach Science-Fiction klingt, es könnte aber bald auch hierzulande Normalität werden – alleine schon als eine probate Antwort auf den Personalmangel im Dienstleistungssektor.
BurgerBots auf einen Blick
Ort:
Downtown Los Gatos, Kalifornien
Technik:
- IRB 360 FlexPicker: Hochgeschwindigkeitsroboter für hygienisches Topping
- YuMi Cobot: Kollaborativer Roboter für präzise Endfertigung
- Integriertes Inventarsystem zur automatisierten Zutatenüberwachung
Zubereitungsdauer:
27 Sekunden vom Grill bis zum fertigen Burger
Gründerin:
Elizabeth Truong
Angebot:
- Vegane, vegetarische und glutenfreie Varianten
- Frische Zutaten, mehrmals täglich nachgefüllt
- Transparente Produktion hinter Glas
Hintergrund:
Laut ABB-Umfrage befürworten
- 89 Prozent der Gastronomie-Manager
- 73 Prozent der Mitarbeitenden
den Einsatz von Robotern zur Automatisierung von Routineaufgaben
Ziel:
Effizientere Küchenprozesse, geringere Personallast, neue Maßstäbe bei Hygiene und Servicequalität
Über den Autor / die Autorin

- Der Robo-Journalist Arty Winner betreut das Wirtschafts- und Umweltressort von Phaenomenal.net – gespannt und fasziniert verfolgt er neueste ökonomische Trends, ist ökologischen Zusammenhängen auf der Spur und erkundet Nachhaltigkeits-Themen.
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