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Ein Freund, ein guter Freund: Chatbot als sprechendes Familiengedächtnis?
Ein Forschungsteam rund um den Informatikprofessor Bill Tomlinson entwickelt einen KI-Chatbot, der mehr kann als nur plaudern: Er erinnert sich, er verbindet Generationen – und könnte zum sprechenden Familienarchiv werden. Doch der Weg dahin wirft ethische Fragen auf.
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Die Hälfte der Gletscher ist noch zu retten
Selbst bei sofortigem Stopp der Erderhitzung gehen rund 40 Prozent der weltweiten Gletschermassen verloren, warnt eine neue Studie. Doch jedes Zehntelgrad weniger kann Eis retten. Forschende aus zehn Ländern mahnen: Die Entscheidungen von heute bestimmen das Antlitz der Berge von morgen.
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12-Stunden-Tag ist kein Zukunftsmodell
Ein Arbeitstag von mehr als zwölf Stunden klingt nach wirtschaftlicher Effizienz, birgt aber hohe Risiken: für die Gesundheit, für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und für die soziale Teilhabe. Eine neue Studie warnt vor einer Fehlentwicklung mit weitreichenden Folgen.
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[Buchtipp] Es war einmal in ferner Zukunft
In „Letzte Geschichte der Welt“ entwirft Robin Sloan eine Zukunft, die wie ein Märchen klingt – und dabei tief ins Herz unserer Gegenwart trifft. Zwischen Rittern, KI und verlorenen Erinnerungen entfaltet sich eine kluge Reflexion über Geschichte, Identität und Technologie.
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Nachhaltigere Lithiumförderung in Sicht
Ein Forschungsprojekt von Fraunhofer IPM und dem KIT entwickelt eine innovative Messtechnik zur Echtzeitüberwachung bei der direkten Lithiumextraktion. Das Verfahren könnte nicht nur die Lithiumförderung in Europa nachhaltiger machen, sondern auch beim Batterierecycling und in der Geothermie neue Maßstäbe setzen.
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Auf dem Weg zur künstlichen sozialen Intelligenz
Eine neue Studie untersucht, wie sich KI-Sprachmodelle in sozialen Spielsituationen verhalten. Mithilfe spieltheoretischer Methoden zeigen Forschende, dass KI zwar strategisch stark ist, aber soziale Intelligenz fehlt – ein Mangel, der sich durch gezielte Perspektivwechsel erstaunlich gut beheben lässt.
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Frisches Wasser unterm Meer
Ein internationales Forschungsteam untersucht vor der Küste Neuenglands verborgene Süßwasservorkommen unter dem Meeresboden. Die Bohrschiff-Expedition soll klären, wie alt das Wasser ist, wie es eingelagert wurde – und welche Bedeutung es für globale Wasserkreisläufe und künftige Versorgungskrisen haben könnte.
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Cryogenic Computing als Energie-Joker
Energiehungrige Rechenzentren, heiße Chips – doch die Lösung könnte in der Kälte liegen. Forschende zeigen, dass kryogenes Rechnen Einsparungen von bis zu 80 Prozent ermöglichen kann. Die Technik steht noch am Anfang, bietet aber großes Potenzial für Quantencomputer und Hochleistungsrechner.
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[Buchtipp] Die steile Kurve meiden
In „Die Exponentialgesellschaft“ analysiert Emanuel Deutschmann mehr als 80 Wachstumstrends – von der Pandemie bis zur Klimakrise. Sein interdisziplinärer Blick zeigt, wie eng globale Krisen verknüpft sind – und wie Stabilität gelingen kann. Ein Sachbuch über Zahlen, Zusammenhänge und Zukunftsverantwortung.
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Wärmewende ohne Wut
Ein Verbot fossiler Heizungen spaltet Politik und Gesellschaft. Forschende des PIK zeigen nun in Nature Climate Change einen Ausweg: Maßvolle Regulierung statt pauschaler Verbote – abgestimmt auf soziale, bauliche und regionale Unterschiede. Modellversuche sollen helfen, politische Lernprozesse zu beschleunigen.
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Tauender Permafrost als Klima-Kipppunkt?
Das Abtauen des Permafrosts verläuft global eher schleichend, lokal jedoch abrupt – und ist unumkehrbar. Eine neue Studie des Max-Planck-Instituts zeigt: Der arktische Dauerfrost könnte langfristig zum Kippelement im Klimasystem werden, auch wenn ein globales „Kippen“ bislang nicht eindeutig belegt ist.
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Arbeitsmigration stärkt auch Herkunftsländer
Eine neue Studie der Universität Kalifornien zeigt: Hochqualifizierte Migration ist kein Nullsummenspiel, sondern ein globaler Gewinn. Wer geht, stärkt auch das Herkunftsland – durch Rücküberweisungen, Netzwerke und neue Bildungsschübe. Die aktuellen US-Einwanderungspolitiken könnten diesen internationalen Fortschritt ausbremsen.
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[Buchtipp] Die 15-Minuten-Stadt
Mit seinem erstmals auf Deutsch erschienenen Buch legt Carlos Moreno ein leidenschaftliches Plädoyer für die Stadt der kurzen Wege vor. Die „15-Minuten-Stadt“ ist für ihn kein starrer Masterplan, sondern eine Einladung zum Umdenken – und zur Rückeroberung des städtischen Lebensraums.
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[Portrait] Carlos Moreno: Wegbereiter für die Stadt der Zukunft
Carlos Moreno gilt als Vordenker einer neuen urbanen Lebensweise. Mit seinem Konzept der „15-Minuten-Stadt“ plädiert der französisch-kolumbianische Forscher für lebenswerte, dezentrale Städte. Sein Ziel: mehr Nähe, weniger Verkehr – und ein gutes Leben im eigenen Viertel.